Keine Aussage möglich. DU BIST die Aussage!

Ich hätte ne Frage zu einer deiner Textstellen:

 

"Egal wofür du dich bis heute gehalten hast. Wenn du es wirklich ausprobiert hast, ist dir jetzt klar, dass du kein Objekt sein kannst."

 

"Weder Körper noch Gefühle noch Gedanken. Nichts von all dem. Sondern du kannst nur die Quelle sein, die all das wahrnimmt."

 

In dem Moment wo ich die Quelle wahrnehme, kann ich diese eben auch nicht sein, weil sie wieder als ein äußeres Objekt erscheint. 

Somit kann ich eigentlich darüber, wer oder was ich bin, keine Aussage treffen, oder? Ich muss also davon ausgehen, dass es für mich entweder verborgen bleibt, was ich bin oder aber dass es MICH gar nicht gibt. da is möglicherweise einfach überhaupt nix. 

Ich  muss davon ausgehen, dass ich einfach nur etwas wahrnehme, was halt IST, mich umgibt, umfließt, durchdringt,....Ich kann einzig eine Aussage über meine Wahrnehmungsfähigkeit machen. mehr is nicht.

 

Die Aussage: "du kannst nur die Quelle sein" ist leider auch schon wieder irreführend. Es hört sich an, als wäre die "Quelle" etwas. Das ist die Begrenzung der Sprache und Verführung der Wortbilder... Vergiss den Satz so.

 

Stell es dir lieber so vor, wie das Auftauchen der Welt in deinem nächtlichen Traum. Da erscheinen andere Leute, Dinge und eben auch deine Person, welche aus ihrer Perspektive durch diesen Traum geht - dabei denkt und fühlt und sich auch als Subjekt (Ich-Gefühl) und Willensinstanz erlebt. Und es scheint die einzige und letzte Realität zu sein.

 

Aber in Wirklichkeit sind unsere Träume ja virtuelle Realitäten, rein in dem schlafenden Gehirn entstanden. Die ganze Traumwelt ist zwar da, sie existiert als Traum hat aber nicht die die Bedeutung der letzten Wirklichkeit. Denn wenn wir wach sind wissen wir, dass der Traum letztlich nur ein Teil der Gesamterfahrung "Leben" ist. 

 

Aber solange du träumst, hast du nicht anderes mit dem du arbeiten kannst. Wenn du während des Träumens eigentlich der Traum an sich bist*, dann erscheinen alle Dinge (auch das Ich-Gefühl) einfach. Alles entsteht und vergeht unablässig.

*(Du bist ja nicht die Traumperson sondern der Traum entsteht in dem schlafenden Bewusstsein. Daher bist du in diesem Moment der Traum und all seine Inhalte)

 

Das Ich-Gefühl von dir hat einen Beginn in der Zeit und wird irgendwann enden (sei es mit dem Tod). Und auch diese Dyade: "Ich-beobachte-mich", ist als Einheit einfach nur eine Erscheinung. Dieses Gefühl "dass hier was nicht stimmt", ist auch nur eine Erscheinung usw.

 

Diese Erscheinungen gehören niemandem und beziehen sich auch auf niemanden. Dieses Erleben von: "Ich-habe-ein-Problem-was-ich-lösen-muss" erscheint einfach. 

 

Wenn du also suchst und denkst und meditierst und Zustände hast und mal weniger Ich-Gefühl und mal mehr davon hast. So ist das aus Perspektive des "Traum" völlig irrelevant. Der Traum an sich ist davon nicht betroffen, was er zeigt. Er wird nicht mehr oder weniger und er ist nicht definiert durch seine Inhalte.

 

Die Inhalte jedoch existieren nicht unabhängig vom Traum. Sie sind der Ausdruck des Traums welchen wir Welt nennen. Aber auf den TRAUM bezogen, ist die Welt eine Illusion. Es sieht nur so aus, als würde die Welt real existieren und sich in Zeit und Raum verändern. 

 

Die Welt erscheint nur im TRAUM. Dabei es es egal wie die Welt gerade aussieht, ob sie gerade geboren wird oder stirbt. Nur der TRAUM ist real. Die Welt ist nur Erscheinung.

 

Wenn du also die Übung machst, zu unterscheiden, was du bist und was du nicht bist (ich bin nicht die Hand usw.), so dient das dazu, die Illusion aufzuweichen, dass deine reale Wirklichkeit irgend etwas isoliertes, unabhängig existentes (Entität) innerhalb der Welt der Erscheinungen sein könnte.

 

Irgendwann wird deutlich, dass du selbst der TRAUM bist und damit aber auch alles was in DIR erscheint (dieser Körper, dieses Ich-Gefühl usw.). 

 

Das Ich-Gefühl muss nicht verschwinden damit du DAS sein kannst. Du bist schon immer nur DAS. Sonst wäre GOTT ja begrenzt. Was DU hier versuchst, ist als Mensch die Illusion zu durchschauen (die Entwicklung kann nur die Welt betreffen), dass DU nur dieses Ich-Gefühl mit etwas Körper dran sein solltest. Irgendwann erkennst du als Mensch, dass du DAS sein muss und dieser Körper nur ein Teil von DIR. Damit endet deine Suche. Jetzt ist alles gut weil alles schon immer DU bist. 

 

Gehen wir jetzt nochmal zurück zu meiner Textstelle: 

 

"Egal wofür du dich bis heute gehalten hast. Wenn du es wirklich ausprobiert hast, ist dir jetzt klar, dass du kein Objekt sein kannst."

 

"Weder Körper noch Gefühle noch Gedanken. Nichts von all dem. Sondern du kannst nur die Quelle sein, die all das wahrnimmt."

 

Die Quelle steht hier für GOTT für TRAUM für die Leinwand auf der die Welt erscheint (auch wieder ein Wortbild welches falsch verstanden werden kann).

 

Der TRAUM liegt jenseits unseres Verständnis von Raumzeit und kann ohne die Welt existieren, aber die Welt kann nicht ohne den TRAUM sein. Wenn du als Mensch auf die Suche gehst, so ist es in Realität immer der TRAUM der auf die Suche geht und diese Suche wie ein Theaterstück inszeniert.

 

Du bist der TRAUM so wie alles immer nur der TRAUM ist. Aber DU bist auch die Welt. Der Körper und das Ich-Gefühl. Das göttliche Spiel geht darum, die Illusion zu durchschauen, dass DU nur ein kleiner Mensch sein könntest...