Heute geht es um vermeintliche Widersprüche… Ein schönes Thema
mir ist auch aufgefallen, dass du manchmal aus der sicht der dualität antwortest, und dann wieder aus dem Absoluten heraus. daher der vermeintliche widerspruch mancher textpassagen, der ja tatsächlich einer in der logisch-dualitären welt ist , im absoluten jedoch nicht mehr vorhanden ist. der verstand will das nicht so einfach stehen lassen, sondern lieber einordnen und systematisieren, trennen und gegenüberstellen
Ja, das kann wirklich sehr verwirrend sein. Im Grunde ist jede Antwort die „aus dem Absoluten“ kommt, letztlich eben doch genauso relativ wie alle anderen Antworten. Das Absolute ist etwas – muss etwas sein, worüber man nur relativ bzw. dualistisch sprechen kann.
Und deshalb ist es so verrückt, darüber zu sprechen. Und – man verwirrt eben die Leser und Hörer, weil die Vorstellung geradezu genährt wird, dass das Absolute eben doch irgendwie beschrieben und damit eingefangen werden könne.
Was ist also der Unterschied zwischen dem Relativen und dem Absoluten? Das Absolute ist einfach das So-Sein der Welt. Das Relative existiert nur in unseren Köpfen. Es ist unsere Interpretation des So-Seins, welche die unerwachte Sicht produziert. Lustig dabei ist, dass das einfache So-Sein dieser relativen Gedanken selbst - Absolut sind.
Der Mensch sieht die Welt und sein Gehirn unterscheidet. Groß und Klein. Wichtig und Unwichtig. Ich und Du. Leben und Sterben. Wollen und Vermeiden. Das So-Sein der Welt wird von unserem Kopf in unendlich viele und unendlich vielschichtige Teile aufgespaltet und alles wird miteinander verglichen und zueinander in Beziehung gesetzt. So ist unser Denken. Der Dualismus liegt im Auge des Betrachters.
Dem Nicht-Erwachten erscheint der Dualismus als offensichtliche Realität. Und aus den ganzen Beziehungen entstehen endlose Dynamiken des Wollens und Vermeidens. Das Auge des Erwachten sieht noch immer dieselben Dinge wie davor – doch sein Blick bleibt nicht an den unterscheidbaren Oberflächen hängen, sondern geht darüber hinaus und ist ursprünglich EINS mit dem schlichten So-Sein des So-Seins.
Und weil also jedes meiner Worte für mich immer relativ ist, ist es für euch immer wieder verwirrend.