Depression und Verzweiflung auf dem Weg des Erwachens

Ich habe meine eigene Reise aus der Depression heraus gestartet. Und auf der Reise selbst habe ich viel Verzweiflung erlebt. Am Ende hat sich alles relativiert. Leid und Freude sind heute einfach die gegensätzlichen Enden einer einzigen Tonleiter auf welcher DAS seine feinen Noten setzt um das wunderbare Lied der Schöpfung singen zu können...

momentan ist das ICH die meiste Zeit Hardcore depressiv, weil alles als sinnlos oder als zweitrangig erkannt wird. Ich bin die Figur im Spiel oder im Traum. Das eigentliche Wesen aber, die Non-Dualität kann ich ja gar nicht wahrnehmen. Irgendwie zerreißt da gerade etwas und es scheint, als führt das nirgendwohin. Deswegen ist mir im Moment bis auf die Erforschung alles scheißegal!!! 

Das kenne ich.

Das ist die Reaktion des Verstandes auf die Unfassbarkeit in der Neuorientierung. Das alte Bild fällt auseinander und der Verstand steht vor einem Scherbenhaufen und fällt und schreit und weint. 

Aber das Leben hat damit kein Problem. Das Leben fließt und ist das Fließen von allem was erscheint. Für das Absolute gehören Schmerz und Lust untrennbar zusammen. So wie Ordnung und Unordnung. Sie sind nur Interpretationen innerhalb einer absoluten Ordnung. Und gerade deshalb ist diese Akklimatisation des Verstandes wichtig, richtig und notwendig...

Und genau deshalb - kommt auch irgendwann der Punkt, an dem der Verstand auch die scheinbare Unordnung des Scherbenhaufens loslässt und sich diesem Fließen übergibt und tief in sich erkennt, dass "Unordnung" oder "Sinnlosigkeit" auch nur eine Interpretation ist. Dass das Erleben von "Zweitrangigkeit" ein wertender Blick aus der Vergangenheit ist - der nur eine Seite eines Ganzen sieht.

Das ist, wie wenn ich Gläubiger plötzlich Atheist wird. Wo der Mensch gerade noch die wundervolle Schöpfung Gottes war, ist er jetzt plötzlich nur noch eine seelenlose, instinktgetriebene Maschine. Eigentlich hat sich nichts verändert. Nur der Blick. Die Interpretation. Wo erst nur die "positiven" Seiten gesehen wurden, werden nun im Kontrast dazu (!) vor allem die "negativen" Seiten gesehen. Der Mensch hat aber erst jetzt die Möglichkeit sich über beide Blickwinkel zu erheben. Und erlangt damit mehr Freiheit in dem Erkennen der Wahrheit des SOSEINS.

In Wahrheit ist es immer - wie es ist. Und ohne Interpretation liegt darin kein Gut und kein Schlecht. Kein Sinnvoll und kein Sinnlos. Kein Erstrangig oder Zweitrangig. Aus der Perspektive des Absoluten ist alles Eins. Alles verbunden in seinem Erscheinen. Und gerade darin liegt die eigentliche Befreiung für den Menschen. Beide Seiten gleichzeig los zu lassen - bzw. zu integrieren. Sinn und Unsinn als Interpretationen zu erkennen und darüber hinausgehen - oder eben erkennen, dass ICH beide Seiten in mir einschließe, weil ICH DAS ALLES bin. 

Der Verstand hinkt dem allem noch etwas nach. Das ist ganz normal. So läuft das Spiel. So entwickelt sich das Wunder der Erkenntnis innerhalb der Zeit für den Menschen.

Meine Aufforderung oder Anregung ist: Geh noch weiter! Relativiere auch das! Sieh, dass das Absolute und das Relative, die Erleuchtung und die Gebundenheit, die Erkenntnis und die Täuschung jeweils einfach nur zwei Seiten eines einzigen ABSOLUTEN sind. 

Schau nicht aus der Perspektive des Menschen. Schau mit den Augen GOTTES. Nutze dazu die Grundformel über welche sich alle Fragen und Zweifel auch für den Verstand auflösen können: 

1. Nur Gott ist real.
2. Die Welt ist reine Illusion und Täuschung.
3. Aber - Gott ist die Welt. 

Dieses Gesamtpaket ist DAS!

Ich hoffe, dass meine Erklärungen dich noch etwas weiter über die Klippe schubsen. Mögest du tief fallen - die Flügel ausbreiten - und den Schwung nutzen um zu fliegen!