Kann es jemals zu früh zum Aufwachen sein? Es gibt so viele spirituelle Schulen, Philosophien oder Lehren. Wer hat recht?
Muss man erst "rein" werden? Oder sich kasteien? Auf Sex verzichten? Der richtigen Kaste angehören oder viele Leben hart an sich arbeiten?
Was sind die Bedingungen um aufzuwachen? Hier eine Frage dazu:
Für Satsangs ist es für "mich" noch "zu früh", da braucht es noch ein paar Leben seelischer Entwicklung bis das zum vorgesehenen Thema wird.
Jetzt bist Du etliche "Leben" weiter als "ich". Wenn ich das aus Deiner Sicht falsch sehe, schreib mir das ruhig. Z.B. für den Fall, das auch Alt1-Seelen Erleuchtungserlebnisse haben können. Man weiß ja nie...
Innerhalb von Raum und Zeit gibt es nur Veränderung. Nichts kann still stehen. Es entwickelt sich, verändert sich, zerfällt und fängt von neuem an.
Innerhalb von Raum und Zeit beobachten wir, dass alles seine Zeit hat. Ein Säugling kann noch nicht, was ein Erwachsener kann. Ein Apfelkern trägt noch keine Früchte.
Nun mag es durchaus so sein, dass die Entwicklungsmöglichkeiten auf irgendwelchen Seelen-Ebenen endlos komplex und zeitintensiv sind - aber mir geht es nicht um Entwicklung sondern um die absolute Realität jenseits von Zeit und Raum.
Jenseits von Zeit und Raum kann sich nicht verändern oder entwickeln. Wir sagen “ewig” weil unsere Worte nur in der Zeit existieren können. “Ewig” ist aber immer auch jetzt und jederzeit.
Das Absolute, Gott, das letzte Ziel - muss in seiner Essenz schon sein und schon immer vollkommen sein. Es muss auch alles sein, was existiert. Also auch alles innerhalb von Raum und Zeit. Nichts könnte davon verschieden sein. Wenn etwas davon verschieden sein könnte, so wäre DAS nicht das vollkommene, allumfassende Absolute.
Entwicklung existiert als Erscheinung und hat seinen Platz innerhalb des Traumes. Aber weil DAS immerzu vollkommen sein muss - kann Entwicklung nur eine Täuschung sein. DAS ist letztlich völlig unberührt davon, ob ES sich als Entwicklung zeigt oder nicht. So wie es auch dem Ton egal ist, ob er sich als Vase, Teller oder Aschenbecher zeigt.
Gott mag sich also als individuelle Seelen zeigen. Und Seelen sich als Menschen welche sich entwickeln müssen. Doch wohin entwickelt sich was? Gott zu Gott? Seele zu Seele?
Am Ende gibt es weder Anfang noch Ende sondern immer nur DAS. Und DAS kann sich in der Form eines Menschen indirekt erkennen. Das wiederum ist die Erscheinung von Entwicklung - birgt dabei aber gerade die Erkenntnis in sich, dass Entwicklung eine Illusion sein muss. Paradox? Nein!
Sobald ein Mensch seiner Selbst im Unterschied zu allem “anderen” bewusst wird, kann er seine Aufmerksamkeit auch auf dieses Erleben seiner Selbst richten. Dann schaut Bewusstsein Bewusstsein an. Die Seele schaut die Seele an. Gott schaut Gott an.
Wenn alles Vergängliche als Form und Schein erkannt wird, verändert sich etwas. Etwas wird als unvergänglich erkannt. Etwas was nicht innerhalb von Zeit und Raum sein kann - und trotzdem nicht geleugnet werden kann. Der raumlose Raum in welchem alles erscheint - und der letztlich auch die erscheinenden Formen ist.
Wer also sich selbst anschauen kann (weil er ein Mensch ist und kein Stein), kann jederzeit direkt herausfinden, was er wirklich ist. Dabei durchschaut das Absolute alle Form als den vergänglichen Aspekt seiner selbst. Es ist folglich egal auf welcher Stufe oder auf welchem Seelenalter der Mensch sich dabei befindet. Egal wie viel oder wenig er weiß oder wie lange er schon Form ist.
Du bist DAS. Keine Entwicklung könnte dich mehr zu DIR selbst machen.
Und trotzdem existiert Entwicklung. Vom Urknall über die Dinosaurier zum Menschen und weiter. Evtl. gibt es auch Parallelwelten, höhere Ebenen, Seelenräume usw. Und ja, das Spiel innerhalb von Raum und Zeit hat mit Entwicklung zu tun. Genau wie beim Schach oder Mensch-ärgere-dich Spiel auch.
Wer sich selbst erkannt hat, kann die Reise genießen. Denn jetzt erkennt er alles als göttliches Spiel. Vollkommen. Wundervoll. Und ohne Risiko zu versagen.