Du schriebst bereits häufiger, dass sich die Bilder unserer Welt/ unsere Wahrnehmung, nur in unseren Köpfen abspielten. Ist dem so? Das ist für mich und vielleicht auch für manche Leser verwirrend, weil „wir“ doch genau genommen gar keine Köpfe haben. Vielleicht klingt das jetzt etwas besserwisserisch, aber ich finde, dass eine gewisse Genauigkeit von wichtigen Begriffen und Bildern hilfreich für ein gutes und sicheres Verstehen ist.
Mein Anliegen ist ja, euch dabei zu unterstützen, zu mehr Klarheit zu finden. Wenn ich dann aber aufgrund einer unklaren Sprache selbst Teil des Problems werde, ist das natürlich nicht hilfreich. Im Grunde ist es so, dass dieselbe Aussage je nach Perspektive ganz unterschiedliche Bedeutung erhält.
In der Luftfahrt z.B. kann es bei der Landung passieren, dass das Flugzeug statt zu landen, in der letzten Sekunde doch nochmal durchstarten muss. Wenn der Tower seine Anweisung zuweilen nicht eindeutig gab, hatte das fatale Konsequenzen.
“Take off power” und “Takeoff power” hören sich zwar gleich an, bedeuten aber genau das Gegenteil. Also entweder “Geschwindigkeit wegnehmen (um zu landen) oder “Abhebe-Geschwindigkeit” (um durchzustarten).
In dem Beispiel hier geht es um unsere physischen Köpfe. Der Schreiber bezieht sich hier auf die Tatsache, dass wir selbst im direkten, subjektiven Erleben überhaupt keine Köpfe haben.
Douglas Harding hat dem Thema ein ganzes Büchlein gewidmet und Ernst Mach hat eine wunderbare Zeichnung dazu gemacht, welche direkt veranschaulicht wie wir die Welt eigentlich unmittelbar erleben.
Wenn ich nun davon rede, dass die Welt sich nur virtuell “in unseren Köpfen” abspielt, so nehme ich natürlich die relative und nicht die absolute Perspektive ein.
Die Sprache als Medium der Kommunikation von Ideen ist aber selbst etwas, was nur auf der relativen Ebene möglich ist - und ergo muss ich die absolute Perspektive relativ beschreiben.
Das ist natürlich ein Problem… weil damit kann ich unmöglich jemals etwas aus der absoluten Position sagen. Ich kann immer nur relativ darauf verweisen. Und trotzdem erkennt ihr im Gesagten Unterschiede und scheinbare Widersprüche.
Und genau hier können Verwirrungen entstehen. Das Herz mag verstehen aber der arme Verstand ist verwirrt, begehrt auf und fordert mehr Klarheit.
Ich will an dem “Kopf-Problem” versuchen, etwas Struktur in die Sache zu bringen. Ich versuche eine Karte oder Betriebsanleitung zu erstellen, mit derer Hilfe sich die scheinbaren Ungereimtheiten in meinen Ausführungen hoffentlich auflösen:
Relative Ebene, 1. Ordnung - Naiver Realismus (NR):
Relative Ebene, 2. Ordnung - Wissenschaftlicher Realismus (WR):
Relative Ebene, 3. Ordnung - Traum-Analogie (TA):
Absolute Ebene (AE):
Wenn ich also sowas sage wie, dass die Welt rein virtuell in unseren Köpfen erscheint, so spreche ich folglich von der Relativen Ebene, 2. Ordnung - dem Wissenschaftlichen Realismus (WR).
In Wahrheit und in letzter Konsequenz ist jede Relative Ebene Ausdruck der Absoluten Ebene. Das Absolute ist alles was es gibt. Sie zeigt sich jedoch in Zeit und Raum - und damit als Relativität.
Folglich müssen wir das ewig Absolute im Relativen erkennen.
Aber ich rede in einer Bananen-Welt über den Geschmack von Ananas. Wenn ihr eine Ananas gekostet habt - dann wisst ihr. Bis dahin wird der Bananenverstand sich die verrücktesten Bananen-Geschichten über den Geschmack von Ananas ausdenken.
Und jede einzelne davon muss falsch sein. Schlimmer noch - der Bananen-Verstand ist sogar fähig, sich selbst einzureden, er wüsste wie eine Ananas schmeckt...
Was ich also versuche - ist Schritt um Schritt die jeweilige Realität in Frage zu stellen. Und diese damit als relative Wirklichkeit zu entlarven. Von der 1. Ordnung zur 2. und zur 3. und dann - dann hören wir auf zu sein und fallen - und fallen, bis wir nichts mehr wissen. Bis niemand mehr da ist. Bis das Licht angeht...
Wer bist du? Wer bist DU, wenn du nicht dieses wahrgenommene "du" sein kannst? Wenn du den Sucher direkt suchst, springst du direkt durch alle Ordnungsklassen mitten in DAS HERZ.