Es erscheint mir alles überhaus Paradox!

 

Ich habe viele Bücher von Ramana Maharshi, Nisargadatta Maharaj und auch Videos von beiden und Jiddu Krishnamurti gesehen. Es geht stets darum, DAS zu sein und dass es eben keine Person gibt. Wenn doch niemand da ist, dann kann doch auch niemand etwas tun, um irgendwohin zu kommen. Immerhin ist dieses irgendwo ja auch HIER und JETZT. Ich denke ständig darüber nach und irgendwie macht mich das depressiv. WER ist da depressiv??? Die Person!!! Die Person vergeht, also kann ich das ja nicht sein. Nun nochmal die Frage: Bringt es überhaupt etwas, wenn ich was tue? Es erscheint mir nämlich ALLES überaus paradox!

 

Da sind sehr viele verschiedene Fragen drin. Ich will es nicht zu kompliziert mache. Drum bemühe ich gerne Bilder. In diesem Falle das Beispiel vom Kino.

 

Wenn auf der Leinwand einer sich selbst genau diese Fragen stellt. Was passiert dann da genau? Wer stellt die Fragen?

 

Niemand - weil da ist keine unabhängig existierende Person sondern da sind nur Lichtpunkte die auf die Leinwand geworfen werden. Wer also stellt die Frage? 

Niemand. Die Frage erscheint einfach. Direkt aus dem Lautsprecher von Tonspur 1.

 

Der Schauspieler wirkt ob der vermeintlichen Sinnlosigkeit seiner Existenz etwas depressiv. Wer ist hier eigentlich depressiv?

 

Niemand. Die Lichtpunkte formieren sich zu herunter gezogenen Schultern und Mundwinkel und Tonspur 1 erzeugt ein gedehntes Seufzen...

 

Der Schauspieler auf der Leinwand (1963 gedreht), fragt sich gerade, ob es sich überhaupt noch lohnt, hier weiter zu machen. Ob das alles hier einen Sinn macht.

 

Tja, Gedanken, Gefühle und Körpererleben erscheinen einfach. Ohne einen Jemand. So wie von der DVD eines alten Spielfilmes aus dem Jahr 1963. Diese Erscheinungen haben keine tiefere Bedeutung als dass sie eben erscheinen.

 

Diese Vorstellung ist für uns erschreckend. Und das ist gut so.

 

Denn das Wunder entfaltet sich als ein einziges ungeteiltes Meer. Dass einzelne Wellen anfangen sich als vom Meer abgetrennte, völlig eigenständige Entitäten mit eigenem Fließ-Willen zu verstehen - das ist purer Wahnsinn.

 

Das Wunder der Schöpfung entfaltet sich ausschließlich nach dem Willen Gottes - der Natur - dem Gesetzt - dem So-Sein. Es lohnt sich nicht, das als Mensch-Welle verstehen zu wollen. Es ist viel größer als wir.

 

Es geschieht. Im absoluter Perfektion und Vollkommenheit.

Die depressive Reaktion ist aber normal. Für die arme Welle ist es erstmal erschrecken, dass sie evtl. nie einen eigenen Willen hatte und immer schon nur den Willen des Meeres für den eigenen gehalten hat.

 

Plötzlich soll sie sich selbst aufgeben als Verursacher und sich demütig dem endlosen rollen und stampfen der Ewigkeit übergeben. Schwierig, schwierig...

 

Aber nach einer Zeit dann eben doch befreiend. Denn endlich können wir aufhören dieses Geister-Schiff zu steuern. All unser Mühen hat eh noch nie Wirkung gehabt. Das Leben lebt uns - und nicht umgekehrt.

 

Wie herrlich erfrischend, wenn wir das Abenteuer endlich einfach nur noch genießen können. Bewundernd und verehrend.